Das Wetter spielt ja aktuell richtig
verrückt. Die Sonne scheint, strahlend blauer Himmel und Temperaturen an die
20°C und das Mitte November? Dabei waren es vor wenigen Wochen noch
Temperaturen am Gefrierpunkt und der erste Schnee in Deutschland ist gefallen.
An genau so einem eisigen Abend habe ich
neulich eine interessante Erfahrung machen dürfen: Münchens angeblich
"bestes Gulasch".
Nun, Gulasch ist für mich ein Gericht,
dass ich noch aus den Kindheitstagen in Erinnerung habe. Ich weiß nicht einmal,
ob meine Mama Gulasch gekocht hat. Denn früher war ich sehr kompliziert, was
meine Essensvorlieben betraf. Rindfleisch kam allerhöchstens in Form von
Gehacktem auf meinen Teller. Ich glaube meine Mama ist teilweise regelrecht
verzweifelt, weil sie nicht wusste, was sie kochen kann, das auch alle
anschließend essen.
Gulasch gibt es in meiner Heimat eher in
den Kellerkneipen, in einfachen Wirtshäusern und auch auf Dorffesten. Es ist
ein Gericht, dass definitiv seinen Reiz hat und auch sehr köstlich sein kann.
Aber bei mir hatte Gulasch nie einen hohen Stellenwert. Aus diesem Grund war
ich auch überrascht, als ich gesehen habe, dass Gulasch teilweise als später
"Nachtimbiss" sogar auf Hochzeiten serviert wird. Habt ihr das auch
schon irgendwo erlebt?
Nun, nachdem ich in den Genuss von
"Münchens bestem Gulasch" gekommen bin, wurde ich eines besseren
belehrt. Denn Gulasch kann tatsächlich ein kulinarischer Hochgenuss sein. Es
hängt nur von den Zutaten, der Zubereitungszeit und der Portion Liebe beim
Kochen ab :)
Inspiriert von diesem fabelhaften Gulasch,
wollte ich eigentlich meine eigene Interpretation dieses Gerichtes zubereiten.
Doch wie es meine Kreativität und Spontanität wollte, wurde es dieses mal meine
Version eines "Schäfer Kuchens" - ein Sheperd's Pie.
Zutaten (2 Personen):
* 250g Lammhüfte
* 100g Princessbohnen
* 100g getrocknete Aprikosen
* 1 Zwiebel
* 3 Knoblauchzehen
* 3 EL Tomatenmark
* 300ml trockener Rotwein
* 300ml Lammfond
* 1/2 TL Zimt
* 1/2 TL gemahlener Koriander
* 1/2 TL Kumin
* 300g Kartoffeln
* 300g Petersilienwurzeln
* 150 ml Milch
* 30g Butter
* 1/2 TL Muskatnuss
* einige Thymianblätter
* 1 EL Olivenöl
* Salz und Pfeffer

Das Tomatenmark einrühren, kurz anschwitzen lassen und mit dem Rotwein ablöschen. Für 5 Minuten köcheln lassen. Zwischenzeitlich die Kartoffeln und Petersilienwurzel schälen, klein schneiden sowie im Salzwasser gar kochen. Lammfond zum Fleisch gießen, die Gewürze einrühren und den Topfinhalt zum kochen bringen. Bohnen und die getrockneten Aprikosen in kleine Stücke schneiden und ebenfalls zum Fleisch geben. Das Ganze nun für etwa 45 Minuten auf kleiner Flamme vor sich hin köcheln lassen. Eventuell noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Sobald das Knollengemüse gar ist, das Wasser abgießen und die Butter in den Topf geben. Milch hinein schütten und alles fein stampfen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.
Den Ofen auf 220°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Das Ragout in die Auflaufform geben, das Püree sanft darüber streichen. Im Ofen für etwa 25 Minuten goldgelb backen.
Die Petersilienwurzel in der Kartoffelhaube verleiht dem Gericht eine angenehme Würze, die durch die Aprikosen im Ragout sensationell aufgefangen wird. Das Aroma des Rotweines entfaltet sich restlos in der Soße und gibt dem Gericht einen maßgeblichen Schliff. Die Intensität des Thymian vollendet das ummantelte Ragout schließlich durchaus souverän. Ein tolles Powerkraut!
Die Petersilienwurzel in der Kartoffelhaube verleiht dem Gericht eine angenehme Würze, die durch die Aprikosen im Ragout sensationell aufgefangen wird. Das Aroma des Rotweines entfaltet sich restlos in der Soße und gibt dem Gericht einen maßgeblichen Schliff. Die Intensität des Thymian vollendet das ummantelte Ragout schließlich durchaus souverän. Ein tolles Powerkraut!
Ich wünsche euch noch eine angenehme restliche Woche und einen fantastischen Start ins anstehende Wochenende. Meine Interpretation eines Gulasch wird auch noch ganz bald umgesetzt :)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen